Sie war ein Weltstar, ein Mythos, eine Legende, wunderschön und trotzdem nicht glücklich – aber sie lebt. Romy Schneider: Leidenschaft und Schicksalsschläge bestimmten ihr Leben und sie wird der Welt immer ein Rätsel bleiben und diese zugleich faszinieren. Die Dauerausstellung in Schönau am Königssee erzählt mehr über diese außergewöhnliche Schauspielerin und über den wahren Menschen in ihr.
Ob Anhänger oder nicht - das sollten sich Urlauber auf dem Camping-Resort Allweglehen in Berchtesgaden unbedingt mit auf den Plan setzen: Der Ausnahmekünstlerin Romy Schneider, deutsch-französischer Filmstar mit österreichisch-deutscher Abstammung ist seit ihrem 30. Todestag vor 5 Jahren die weltweit erste Dauerausstellung am Königssee gewidmet und erzählt weit über ihre Filmrolle als Kaiserin „Sissi“ hinaus, von ihrem bewegten privaten sowie beruflichen Leben und vermittelt auch ein deutliches Bild ihrer Persönlichkeit und ihrer vielen Facetten.
Auch nach einem halben Jahrhundert Filmdebüt heisst es immer noch Taschentücher griffbereit zu halten für alle Fans von Romy Schneider, wenn die Film-Trilogie aus den fünfziger Jahren über die Österreichische Kaiserin Elisabeth über die Bildschirme oder Leinwände flimmert. Die im ersten Teil damals erst 16 jährige Schauspielerin hat sich damit in ihrer wohl bekanntesten Rolle als „Sissi“ als junge schöne Frau in einem prunkvollen Kleid mit juwelenbesetzter aufwändiger Frisur und ihrem bezaubernden Lächeln über Nacht in die Herzen der Fans gespielt. Damit wurde sie zum Weltstar und der Film, in über 71 Länder synchronisiert, zu einem weiltweiten Erfolg.
Heimatverbunden zum Königssee
Was vielleicht weniger Zuschauer wissen ist, dass die in Wien als Rosemarie Albach geborene Künstlerin 11 Jahre ihrer Kindheit in Schönau am Königssee im Berchtesgadener Land verbracht hat, in einer der landschaftlich beeindruckensden Regionen Deutschlands. Das dachte sich damals schon ihre Mutter Magda, selbst in den 30er Jahren eine der bedeutensten Schauspielerinnen ihrer Zeit, als sie sich als gebürtige Augsburgerin in dieses Stückchen Erde verliebte und im Jahr 1935 das Haus Mariengrund erbauen lies, im direkten Übergang vom Königsseeufer nach Schönau und in damals naher Nachbarschaft des „Führer“- Quartiers von Adolf Hitler am Obersalzberg, der übrigens ein großer Anhänger Magdas war.
So wuchs die kleine Romy hier bis zu ihrem 15. Lebensjahr auf, wo sie von ihren Großeltern groß gezogen wurde und in die örtliche Volksschule ging. Das ehemalige Schulhaus, in dem heute die Gemeindeverwaltung und die Tourist-Information beheimatet ist, ziert ein Scherenschnitt von Romy Schneider aus Stahl, der auf einer Marmorsäule ruht. Sie ist ihrer Heimat immer treu geblieben, kam auch als Weltstar immer wieder gerne hierher, um Auszeiten vom stressigen Filmgeschäft auf dem mütterlichen Anwesen zu verbringen.
Dauerausstellung - Ein Weltstar kehrt Heim
Anlässlich ihres 30. Todestages im Jahr 2012 initiierte Hans Klegraefe, der Romy Schneider als Kind der damaligen Kinobtreiber in Berchtesgaden hautnah erlebte, zunächst eine zeitlich begrenzte Sonderausstellung im Zentrum von Berchtesgaden mit der Betitelung „Ein Weltstar kehrt heim“, die über das Leben der Romy und Magda Schneider erzählt, ausgestattet mit unzähligen Exponaten aus Privatsammlungen über Romy und ihre Mutter. Zum Großteil Gisela Schubert, eine große Anhängerin Romys sowie eine ehemalige Schulkameradin und jetztige Ordensschwester vom Mädcheninternat Goldenstein sammelten über 50 Jahre alles von und über die berühmte Schauspielerin. Neben Briefen, Film-Postkarten und Programmen, Plakaten, Kinoaushangfotos, Zeitschriften, Bildern von ihrer unbeschwerten Kindheit bis zu Aufnahmen kurz vor ihrem Tod und persönlichen Gegenständen ziert auch das original Kostüm aus dem Film „Das Mädchen in Uniform“, welches von der Theater Kunst GmbH Kostümausstattung Berlin zur Verfügung gestellt wurde, die Ausstellung.
Vom Sonderstatus zur dauerhaften Einrichtung
Aufgrund des großen Interesses sowohl seitens der Medien als auch bei den Besuchern – 10.000 Besucher kamen bereits im Eröffnungsjahr – wurde die Ausstellung um zwei Saisonzeiten verlängert, um schließlich ab 8. Mai 2015 endgültig im historischen alten Bahnhof Königssee in überarbeiteter Form in barrierefreien Räumlichkeiten in unmittelbarer Nähe des weltberühmten Königssees zu Ehren der berühmtesten Tochter der Gemeinde dauerhaft seßhaft zu werden.
Weitere und bisher unveröffentlichte Exponate aus Romy und Magda Schneiders sehr bewegten Leben kamen seitdem ebenfalls aus privaten Sammlungen hinzu. Dabei geht es um Stücke aus Romys Kindheit im Haus Mariengrund, sowie aus ihrer Schul- und Jugendzeit in Schönau und im Mädcheninternat Goldenstein, wie zum Beispiel der Laufstall, in dem Romy und ihr Bruder Wolfi das Laufen erlernten sowie private Schriftstücke mit Schul- und Brieffreundinnen, aber auch private Kleidungs- und Schmuckstücke bis hin zu einem antiken Kleiderschrank aus dem Kaminzimmer des Anwesens Mariengrund. Beleuchtet werden auch die Anfangsjahre von Magda Schneider und Wolf Albach Retty, dem Vater von Romy Schneider. Ganz wissbegierigen Besuchern eröffnet sich mit etwas Glück sogar die Gelegenheit zu einem Plausch mit der ehemaligen Hausdame vom Haus Mariengrund, die als Mitarbeiterin der Ausstellung tätig ist.
Und weil die Region des Berchtesgadener Landes so viele Reize in sich birgt, kann man es als Urlauber dem Weltstar gleich tun, und immer wieder hierher zurückkehren – sozusagen in die eigene „Urlaubsheimat“ um die Kraft und Wohltat der Natur zu erfahren und zu genießen, was in dem ab Mai 2017 zur Eröffnung geplanten Wellnessgarten des Camping-Resort Allweglehen gleich noch besser zu realisieren ist.
Öffnungszeiten Dauerausstellung „Ein Weltstar kehrt heim“:
12.01. bis 30.04.2017: Do bis So & Feiertag von 12.00 bis 16.00 Uhr
01.05. bis 05.11.2017: täglich 10.30 Uhr bis 18.00 Uhr
Sonderöffnungszeiten für Gruppen ab 10 Personen nach Vereinbarung möglich